JustoCat® – Die Roboterkatze aus Schweden für Menschen mit Demenz.
Ruhe und Sicherheit vermitteln, Interaktion und Kommunikation fördern.
Die interaktive Katze JustoCat® soll an eine echte Katze erinnern und wurde von einer Gesundheitswissenschaftlerin und einem Robotikexperten aus Schweden entwickelt und mit Pflegefachkräften im Einsatz getestet und evaluiert. Sie simuliert spürbar das Atmen, schnurrt und miaut in unterschiedlich einstellbaren Intensitäten. Über Sensoren spürt die JustoCat®, wenn Sie gestreichelt wird und beschwert sich zum Beispiel, wenn Sie den Katzenroboter allzu rüde behandeln. Dabei achteten die Entwickler darauf, die Zielgruppe der Patienten nicht mit überflüssigen Funktionalitäten zu überfordern, sondern auf die für die Reminiszenz, also aktive Erinnerungsarbeit, notwendigen Bestandteile zu konzentrieren.
Das Ziel ist, mit JustoCat® das tägliche Leben der Menschen mit fortgeschrittener Demenz zu bereichern. Sie kann das psychische, physische und soziale Wohlbefinden verbessern.
Die 2,5 kg schwere JustoCat® ist robust und ein Sturz vom Tisch macht ihr nichts aus. Regelmäßig aufgeladen liefert der Akku Strom für mehrere Tage und durch die leichte Bedienung kann Sie auch von Angehörigen problemlos bedient und leicht gereinigt werden. Das Fell kann selbst gewechselt werden und ist in der Maschine bei 40°C waschbar.
Überlegen sie den Einsatz der interaktiven Katze JustoCat® insbesondere bei tierliebenden Bewohnern mit fortgeschrittener Demenz. Die Erfahrungen mit JustoCat® im Rahmen der Evaluation zeigten, dass Sie Ruhe und Sicherheit vermitteln kann. Gleichzeitig motiviert sie zu mehr Kommunikation und Interaktion und gibt Ihren Bewohnern die Gelegenheit, etwas zu geben, nicht nur Pflege zu empfangen. Durch separate, leicht wechsel- und waschbare Felle minimieren Sie hygienische Risiken durch die Übertragung von Erregern unter den Bewohnern. Nutzen Sie einfach pro Bewohner ein separates Fell. Gut vorbereitet erreichen Sie eine hohe Akzeptanz bei Ihren Bewohnern und Kunden und gewinnen an Reputation.
Eine JustoCat kostet 1.545,81 € (inkl. Mwst.)
Quelle: http://www.justocat.de/
Man kann es auch anders sehen
Zitat von der Homepage des Anbieters:
„Meine Erfahrung ist, dass die Roboterkatze meinem Vater einen Mehrwert im täglichen Leben gab, eine bessere Lebensqualität. Als mein Vater starb, saß ich neben ihm und hielt seine Hand. Auf der anderen Seite lag die Katze.
Wünschen wir uns das sterben nicht alle so?! Neben unserer geliebten Robotermieze sanft dem Leben zu entgleiten. Schöner geht’s doch nun wohl wirklich nicht!
Nun also Katzenroboter. Nach dem sich die fiepende Roboterrobbe Paro nicht so wirklich durchgesetzt hat, jetzt also der nächste Versuch Menschen mit Demenz mit emotionaler Robotik ruhig zu stellen. Zuwendungsroboter, die durch ihr niedliches Aussehen und ihre winselnd-piepsigen-miauenden oder was auch immer Geräusche in einstellbaren Intensitäten einen Kümmerreflex auslösen sollen.
So wird ein menschliches Gegenüber, dass Zeit hat zuzuhören wunderbar entbehrlich. Ein großer Vorteil liegt vielleicht auch darin, dass die demenzerkrankte alte Dame mit einer JustoCat® im Arm gleich auch noch irgendwie mit-niedlich aussieht, während sie diese so mit sich herum trägt. Das freut dann auch gleich die Angehörigen.
Wenn man diese Roboter irgendwann endlich als vollständig entwickelte Version vorliegen hat, könnte sich die Zeit die ein gesunder Mensch für einen verwirrten Menschen aufwenden muss in Zukunft vielleicht sogar noch weiter absenken lassen. Gut, unmenschlich ist das vielleicht. Aber sie sieht doch so niedlich aus, diese kleine Katze. So sparen sich Pflege-und Betreuungskräfte vielleicht ein wenig Zeit ein, die sie dann allerdings bei der 40° Fellpflege oder dem Felltausch wohl wieder verlieren. Aber was tut man nicht alles gegen hygienische Risiken. Auch Angehörige können so vielleicht entlastet werden und sich den lästigen Pflichtbesuch im Pflegeheim sparen. Das bisschen Umarmung kann dann doch auch gleich die Robotermieze erledigen.
Befürworter reden von einem möglichen „therapeutischen Zugang“ zu Menschen mit Demenz. Was genau daran therapeutisch sein soll, erschließt sich mir beim besten Willen nicht. Wo ich mir aber sicher bin: wer glaubt einen Zuwendungsroboter zu benötigen um Zugang zu einem Menschen mit Demenz zu bekommen, der wird es wohl nicht schaffen. Allerdings dann wohl auch ohne emotionale Robotik nicht! Aber vielleicht trägt JustoCat® wenigstens zur allgemeinen Gewissensberuhigung bei – damit wir uns auch in Zukunft gar nicht erst die Zeit nehmen müssen, in echte Beziehung zum Gegenüber zu treten.
Eine Alternative wäre ja auch eine echte Katze. Aber über alle Arten von Tieren im Pflegeheim wird sich dieser Blog in einen der nächsten Beiträge befassen.
Als nächstes wartet nun schon der Dinosaurier Kira. Da wird es aber nun endgültig so bekloppt, das mir die Zeit zu schade ist, es zu kommentieren! Quelle: http://betreuungsdienst-poldi.de/index.php/demenzbetreuung/dino-kira
Zum Schluss noch ein wunderbares Zitat von der JustoCat® Homepage:
„Abgesehen davon, dass die Katze eine wichtige Bedeutung für meinen Vater erlangt hat und es wichtig für ihn war, dass er sich um sie kümmern konnte, gab Sie uns eine Gesprächsgrundlage.“
Na, wenn es im Leben weiter nix zu besprechen gibt!